50 Jahre gemeinsam durch Dick und Dünn .... mal 2!
Das erlebt man auch nicht alle Tage. Unsere Bassklarinettistin Veronika und ihr Peter feierten goldene Hochzeit und die Familie nebst der Musikerschar war eingeladen.
Soweit so...normal? Ja bis hierhin.
Zum einen möchten wir über die Kirche reden. Der sogenannte "Müllener Dom" ist super schön, aber auch außerordentlich klein...zumindest für Musikkapellen-Maßstäbe. So begleitete lediglich eine Person pro Register und Stimme den Gottesdienst.
Und dann waren da auch Dorothy und Ralf aus Kalifornien, die Schwiegereltern von Sohn Timo, die doch tatsächlich am Tag der Feierlichkeiten....exakt vor 50 Jahren geheiratet haben. So gab es eine Doppelhochzeit - ein doppelter Grund diesen Tag gebührend zu feiern! Das taten wir im Anschluss mit einem schönen Ständerle und der ganzen Mannschaft im herrlichen Garten der "Hochzidder".
Auch für die Familie aus Übersee war dies ein ganz besonderes Erlebnis. Immerhin bekommt man als Amerikaner nicht an jeder goldenen Hochzeit von einer "German brassband" den "Abel Tasman" gespielt.

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100 Jahre Humpa- Frauen erobern den Verein

In den Gründungsjahren und der Zeit danach war unser Verein fest in Männerhand. Über 40 Jahre lang sollte das so bleiben, bis zur Gründung der ersten Jugendkapelle 1964. Dem damaligen Aufruf im Amtsblatt folgte auch unsere Karin, die mit ihrem Pioniergeist quasi den Weg für weitere Mädchen ebnete. Bald schon musste sich die Frage gestellt werden, was man "denne Maidle" eigentlich anziehen soll. Eine Lösung musste her. Das optische Aushängeschild des Musikvereins war nun mal die männliche Ledigentracht mit rotem Brusttuch, weißer Hose und Pelzkappe. Da wurde kurzerhand weißer Stoff besorgt und für die mittlerweile 3 Mädchen wurden daraus weiße Miniröcke genäht, welche sie zu Brusttuch und Pelzkappe nebst weißen Strumpfhosen trugen.

Als Anfang der 70er Jahre im Zuge der Gründung der Volkstanzgruppe der Schägerock quasi "wiederbelebt" wurde, hatten die weißen Röcke bei unseren mittlerweile 5 jungen Musikerinnen schnell den buchstäblich Kürzeren gezogen. Alle wollten ab jetzt auch in einer richtigen Tracht glänzen...und sich nicht mehr wie auf dem Gruppenbild 1972 zwischen den ganzen Musikerkollegen tarnen müssen. Im ganzen Dorf wurden daraufhin Halstücher und Schägeröcke zusammengetragen und neue grüne Oberteile genäht. Da vieles jahrzehntelang in Truhen und Kästen sein Dasein gefristet hatte, kamen die meisten Teile dementsprechend zerschlissen daher. Das ein oder andere Mottenloch wurde anfangs mit dem Schurz kaschiert.

Der Eroberungszug des Schägerocks war daraufhin nicht mehr aufzuhalten. Der Frauenanteil wuchs stetig weiter, nach und nach wurde auch das Verwaltungsgremium besetzt, die holde Weiblichkeit griff langsam aber sicher nach immer wichtigeren Ämtern. Als im Jahr 2000 der Taktstock in weibliche Hände wechselte, dauerte es noch weitere 7 Jahre bis auch das letzte große Resort- das des 1. Vorsitzenden von einer Dame eingenommen wurde. So kurz dessen optischer Feldzug durch unsere Reihen auch war - so beständig hat sich der Frauenanteil nach oben geschraubt. Im Jubiläumsjahr zählen wir 41 aktive Musikerinnen und 34 Musiker.

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